Ein Zusammenschluss von Bürgern, demokratischen Parteien, kirchlichen Organisationen, Verbänden und Vereinen
aus dem Werdenfelser Land für kulturelle Vielfalt, Toleranz und eine freie Gesellschaft.

 

 

Im Garmischer Tagblatt erschien am 22. Mai ein Artikel unter dem Titel `Eichmann-Aussagen nicht strafbar´.
Hierzu möchten wir klar Stellung beziehen.

"` Mein Gehorsam war meine Schuld´ Mit diesen Worten beendete am 13. Dezember 1961 der ehemalige SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann, Judenreferent im Reichs-Sicherheitshauptamt und Organisator des Transports der Juden Europas in die Vernichtungslager sein Schlussplädoyer im Prozess gegen ihn. Zwei Tage später, am 15. Dezember 1961, wurde Adolf Eichmann vom Gerichtshof in Jerusalem zum Tode verurteilt. Im Prozess hatte sich sich Eichmann als kleines Rädchen in der Maschine dargestellt. Dem war nicht so. Im argentinischen Exil hatte der Ex-SS-Offizier geprahlt: `Hätten wir 10,3 Millionen Juden getötet, dann wäre ich befriedigt und würde sagen, gut, wir haben einen Feind vernichtet.´ Weiter ist zu lesen: `Ich war kein normaler Befehlsempfänger, dann wäre ich ein Trottel gewesen, sondern ich habe mitgedacht, ich war ein Idealist gewesen´. Adolf Eichmann war willentlich Organisator der Shoa, der "Katastrophe", des industriell durchgeführten Massenmordes an der jüdischen Bevölkerung Europas. In Jerusalem berief er sich auf Befehlsnotstand, um sich von der Verantwortung für die zahllosen Morden freizusprechen. Die Beamtinnen und Beamten der bayerischen Polizei wissen: einen Befehl, der eine Straftat beinhaltet, dürfen sie nicht ausführen. Mussten Demonstranten gegen Corona-Maßnahmen damals über Tage, eng zusammengepfercht im Viehwaggon stehen? Wurden sie ermordet? Der wirklich abstruse Vergleich verhöhnt das Menschheitsverbrechen an den Juden Europas. Diejenigen, die im Gerichtssaal dieses Urteil beklatscht haben sollten über ihren zweifelhaften Triumph ausführlich nachdenken. Wir betrachten dieses Urteil als hochproblematisch. Wir teilen die Ansicht des Richters nicht!

Thomas Wagner
Werdenfelser Bündnis gegen Rechtsextremismus"